Leuchtpunkt Igeler Verwerfung

 

 

Uhu – der „König der Nacht“ im Moseltal


Die erste Veranstaltung im neuen Jahr am Leuchtpunkt der Artenvielfalt in der Ortsgemeinde Igel widmet sich dem „König der Nacht“, dem Uhu.
 
Das Moseltal mit seinen imposanten Felsformationen und Uferlandschaften in einer historischen, vom Menschen geprägten Kulturlandschaft zählt zu den schönsten Weinbauregionen in Deutschland und in der Zwischenzeit wieder als grandioser Lebensraum für den Uhu, einen Rückkehrer im Aufwind. Bis zum Ende der 70er Jahre galt der Uhu noch als ausgestorben. Heute besiedelt er die Felswände des Moseltales wieder mit 30-40 Brutpaaren. Der Uhu als unsere größte heimische Eulenart ist aufgrund seiner imposanten Erscheinung und des charakteristischen Balzrufs vielen Menschen ein Begriff, wenngleich auch nur die allerwenigsten bereits einen Uhu in natura beobachten konnten.
Stefan Brücher, Vorsitzender der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V., möchte mit seinem Vortrag das Leben des „Königs der Nacht“ für die Zuhörer erlebbar machen. So werden die Zuhörer ein typisches Uhujahr durchleben und dabei Wissenswertes und viele interessante Erkenntnisse rund um Biologie, Bestand und Gefährdung der Großeule erfahren. Es werden auch die Erkenntnisse aus der aktuellen Arbeit der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V. vorgestellt. Durch den Einsatz von Kameras werden dem Zuschauer immer wieder neue und interessante Blickwinkel aus der Vogelperspektive auf das Nest und den Lebensraum eines Uhus eröffnet.

Am Sonntag, 21. Januar 2024, um 14.30 Uhr findet der interaktive Vortrag zum Thema Uhu im Bürgerhaus in Igel statt.
Dauer: 1,5 Stunden. Veranstalter: Heimat- und Kulturverein Agulia e.V., Igel

Um besser planen zu können bitten wir vorab um Anmeldung beim DLR Mosel online unter https://www.dlr.rlp.de/DLR-RLP/Termine/nach-Datum/DLR08141
Weitere Informationen erhalten Sie bei Anne Hilker (info@anne-hilker.de oder Telefon 0179 14 89 258).

 

Gemeinde Igel – Auszeichnung als Leuchtpunkt der Artenvielfalt in 2023

Leuchtpunkte der Artenvielfalt“ ist ein Projekt der „Lebendigen Moselweinberge“ unter Federführung des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel. Hier werden nach dem Bottom-up-Prinzip durch Naturerlebnisbegleiter Landschaftsausschnitte herausgearbeitet, die für die biologische und landschaftliche Vielfalt im Weinanbaugebiet Mosel stehen. Nach einen Pilot-Leuchtpunkt 2016 wurde in den Folgejahren 2017-2022 jeweils ein Leuchtpunkt pro Moselabschnitt (Ober-, Mittel- und Terrassenmosel) und Jahr gemäß eines Jahresthemas ausgezeichnet. 2020 erfolgte eine durch die Pandemie bedingte Pause. 2021 kam ein luxemburgischer Leuchtpunkt hinzu. Zum Projektabschluss wurden aus den verbliebenen Bewerbungen noch einmal vier Leuchtpunkte ausgewählt, so dass ab 2023 insgesamt 21 Leuchtpunkte der Artenvielfalt im Moselgebiet die besondere Flora, Fauna und Landschaft der Steillagen repräsentieren.

Die „Leuchtpunkte“ bringen das Thema biologische Vielfalt im Zusammenspiel von Landschaft und Weinbau den Kommunen, Einheimischen und Gästen näher. Damit werden auch fördernde Aktivitäten vor Ort unterstützt– z.B. über den Weinbau, Tourismus, Regionalentwicklung oder die Kommunen. Tatsächlich reihen sich nun die Leuchtpunkte gleich einer Perlenkette entlang von Mosel, Saar, Ruwer und Lieser.

Wirkungsvolles Mittel zur Öffentlichkeitsarbeit sind die Filme zu den einzelnen Leuchtpunkten. Sie setzen die besondere Charakteristik der einzelnen Landschaftsausschnitte eindrucksvoll in Szene. Durch die Naturerlebnisbegleiter als Protagonisten wirken die Filme sehr authentisch und erreichen so Einheimische und Gäste gleichermaßen. Die Filme sind über die Homepage der Lebendigen Moselweinberge sowie über deren YouTube-Kanal abrufbar und werden von vielen Kommunen, Weingütern, touristischen Leistungsträgern und weiteren Institutionen verlinkt. Zusätzlich gibt es auf der Homepage der Lebendigen Moselweinberge zu jedem Leuchtpunkt eine umfassende Beschreibung, eine Übersichtskarte und eine Bildergalerie.

Die „Leuchtpunkte der Artenvielfalt“ sollen auch nach deren Auszeichnung Anreiz sein, immer wieder Aktivitäten zur Förderung der biologischen Vielfalt im Kleinen oder im Großen durchzuführen. Dadurch wird auch die Qualität und besondere Eigenart unserer heimischen Weinkulturlandschaft erhalten und weiterentwickelt. Das fördert gleichermaßen die Identifikation mit der Heimatregion und dem Urlaubsort. Das DLR Mosel wird aber auch zukünftig Aktivitäten von Naturerlebnisbegleitern und Gemeinden in den Leuchtpunktgebieten fachlich unterstützen.

Im Kalenderjahr 2023 wird die Gemeinde Igel als Leuchtpunkt der Artenvielfalt ausgezeichnet. Aus diesem Anlass finden über das Jahr verteilt verschiedene Aktionen statt:

Veranstaltungsprogramm (zuletzt aktualisiert 4. September 2023):

Trockenmauern bauen am Leuchtpunkt der Artenvielfalt in Igel
Eine Einführung in die Grundregeln des Trockenmauerbaus (Kurs) fand am Samstag 22. April 2023 in der Weinbergslage Dullgärten in Igel statt. Die Akademie ländlicher Raum Rheinland-Pfalz führte einen ganztags Kurs zum erlernen der Methoden der Sanierung und des Baus von Trockenmauern durch. Der Kurs war ausgebucht und ein tolles Erlebnis für die Teilnehmer: Sie schafften es die Tonnen von Bruchsteinen zu einer stabilen Mauer aufzubauen! Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Schaut selbst in der Fotoreihe oben. (alle Photos: privat) An dieser Stelle danken wir auch den Sponsoren, ohne die dieser Kurs nicht möglich gewesen wäre!

Trockenmauern sind typische Landschaftselemente der Weinkulturlandschaft. Sie wurden zur Terrassierung der Weinbergshänge zur besseren Bewirtschaftung schon vor vielen hundert Jahren angelegt. Neben ihrer kulturhistorischen Bedeutung, sind sie aber auch Lebensraum zahlreichen wärmeliebender Tier- und Pflanzenarten. Wissen über dieses traditionelle, nachhaltige, Handwerk ist wichtig zu erhalten, denn an diesen Bauwerken nagt der Zahn der Zeit. Ihre Unterhaltung und Reparatur wird von Zeit zu Zeit notwendig. Die Sanierung von Trockenmauern ist aufwendig und teuer insbesondere in Terrassenlagen, die mit Maschinen schwer oder kaum zu erreichen sind. Darüber hinaus sind die Kenntnisse des Trockenmauerbaus als altes Handwerk kaum noch vorhanden. Neben einer theoretischen Einführung zu den Grundlagen der Errichtung sowie der Statik einer Trockenmauer wurden in praktischen Übungen im Rahmen dieses Kurses die ersten Schritte zum Bau oder der Reparatur einer Trockenmauer vermittelt.

„Kinder pflanzen neue Reben im Garten an der Igeler Säule

Rahmen der Auszeichnung der Ortsgemeinde Igel als „Leuchtpunkt der Artenvielfalt“ pflanzten Kinder unter Anleitung der vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel zertifizierten Naturerlebnisbegleiterinnen Marie-Luise Geißler und Anne Hilker neue Reben. Gespannt schauten die Kinder Frau Geißler, die auch Winzerin ist, zu wie die Reben in tiefe Pflanzlöcher gesetzt, mit Erde bedeckt und angegossen werden. Die restlichen Reben pflanzten die Kinder selbständig an den Wingertspfählen, die mit bunten Wimpeln markiert sind, ein. Die Kinder waren begeistert und wollen nun auch die Entwicklung der Pflanzen über das Jahr hinweg beobachten. Durch das Engagement der beiden Naturerlebnisbegleiterinnnen lernen auch die Kleinsten die hiesige historische Kulturlandschaft – lebendige Moselweinberge – in unserem Dorf im Moseltal kennen. 

Geologische Exkursion „Vom Buntsandstein zum Muschelkalk“. Am Igeler Sprung hinterlässt eine geologische Verwerfung ein spannendes Landschaftsbild.
Wann: 12. März 2023 – 10:00 bis 12:00 Uhr
Referentin: Dr. Birgit Kausch vom Natur- und Geopark Mëllerdall

Geführte Wanderung in die lebendigen Moselweinberge in Igel
Veranstalter: Agulia e.V. Heimat- und Kulturverein der Gemeinde Igel
Referentinnen: Marie-Luise Geißler und Anne Hilker – Natur-Erlebnisbegleiterinnen DLR Mosel und Kultur-und Weinbotschafterinnen für die Region Mosel
Wann: 7. Mai 2023 – Start: 10 Uhr – Dauer: ca. 3 Stunden
Startpunkt: Wanderparkplatz des Alpenvereins. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Botanische Exkursion im Leuchtpunkt der Artenvielfalt in Igel
Die Standortvielfalt in Verbindung mit der Landnutzung führt zu einer ausgesprochen vielfältigen Flora und Vegetation im Gebiet.
Referent: Dr. Sven Wehke
Wann: 10. Mai 2023 

Auf Spuren heimischer Vögel und Pflanzen
Im Rahmen der Woche der Artenvielfalt findet eine naturkundliche Wanderung rund um das Grutenhäuschen bei Igel statt. Auf der 2,5 km langen Wanderstrecke werden die naturkundlichen Besonderheiten gezeigt mit besonderer Berücksichtigung der heimischen Vogelwelt. Es werden Informationen über Vertragsnaturschutz im Weinbau und Streuobst gegeben.
Referent: Patrick Jaskowski
Wann: 13. Mai 2023 

Projekttag der Grundschule Igel zum Thema Mauereidechse
Im Rahmen der Auszeichnung der Ortsgemeinde Igel als „Leuchtpunkt der Artenvielfalt“ erlebten die  Kinder der Grundschlule Igel (Klassen 1-4) unter Anleitung der vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel zertifizierten Naturerlebnisbegleiterinnen Marie-Luise Geißler und Anne Hilker einen Projekttag zum Thema Mauereidechse – Biologie der Mauereidechse und welchen Eigenschaften muss der Lebensraum haben, damit sie überleben kann. Die Kinder schlüpften begeistert in die Rolle der kleinen Entdecker und notierten eifrig ihre Beobachtungen in der Natur. An diesem Tag konnten die Schulkinder die hiesige historische Kulturlandschaft – lebendige Moselweinberge – in unserem Dorf im Moseltal erleben und kennen sich nun aus mit dem Lebensraum Trockenmauer und ihren Bewohnern.

     
 

Pressemitteilung vom 04.09.2023

Dreyer begeistert von den „Leuchtpunkten der Artenvielfalt“

Mit der „Igeler Verwerfung“ wird das Projekt erfolgreich abgeschlossen

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat den Leuchtpunkt „Igeler Verwerfung“ als 21. und letzten „Leuchtpunkt der Artenvielfalt“ des Weinanbaugebietes Mosel ausgezeichnet. Damit würdigt sie das Engagement der vielen Menschen, die sich für den Erhalt dieser besonderen Weinkulturlandschaft der Moselregion einsetzen: „Das ganze Leuchtpunkt-Projekt zeigt die große Bedeutung der Weinbergssteillagen für die Qualität und Vielfalt unserer Weinberge“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrer Laudatio. Entlang der Mosel von Wehr bis Winningen und ihren Nebenflüssen Saar, Ruwer und Lieser werden Gästen und Einheimischen besondere Landschaftsausschnitte präsentiert. Wie hier in Igel entlang einer geologischen Verwerfungslinie zwischen Buntsandstein und Muschelkalk. Neben den bewaldeten Flächen über rotem Sandstein sorgen direkt angrenzend Rebflächen und Streuobstwiesen unter hoch aufragenden Kalksteinfelsen für eine große biologische Vielfalt auf engstem Raum. Weiterlesen…

Dreyer begeistert von den „Leuchtpunkten der Artenvielfalt“

Eulen im Leuchtpunkt der Artenvielfalt in Igel Referent: Stefan Brücher von der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V. wann: geplant für Oktober 2023 – siehe nachstehenden Hinweis. Teilnahmegebühr: 10 € Bis zum Ende der 70er Jahre galt der Uhu noch als ausgestorben. Heute besiedelt er die Felswände des Moseltals mit 30 bis 40 Brutpaaren. Wo haben die Uhus ihre Nester und wie kommen die großen Eulen mit der menschlichen Zivilisation zurecht? Zu diesem Thema referiert der Experte für Eulenvögel, Stefan Brücher von der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V. mit Sitz in Bad Münstereifel. Hinweis: Diese Veranstaltung befindet sich noch in der Planungsphase. Sobald bekannt ist, wann dieser Vortrag stattfinden kann wird der Termin sowie der Weblink zur Anmeldung im Onlineportal auch auf dieser Webseite veröffentlicht.  

-Übersichtskarte Leuchtpunkte der Artenvielfalt im Moseltal – immer eine Reise wert!

 

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Partner des Projektes „Leuchtpunkt der Artenvielfalt in Igel“